Kurzer Bericht vom Radmarathon:
Leider war das Interesse an einer Teilnahme an der Veranstaltung seitens des Biketeams sehr verhalten. So traten am frühen Samstagmorgen nur Pierre und Helmi die Fahrt an den Bodensee an. Wetterprognose war hervorragend, Parken und Registrierung in Kressbronn (einem von mehreren möglichen Startorten) zügig erledigt. So um 7.30 rum bogen wir schon auf die wirklich gut beschilderte Strecke ein. Etwas kupiert ging es ins Hinterland. Zum frühen Zeitpunkt waren noch nicht allzu viele Rennradler unterwegs. Kurz vor Bregenz formierte sich dann doch eine größere Gruppe, was sich bei der unvermeidlichen Durchfahrt von Bregenz in Richtung CH/Altenrhein als sehr vorteilhaft erwies. Beim ersten Kontrollpunkt in Altenrhein war dann doch schon einiges los. Durch Rorschach durch (auch nicht so prickelnd beim samstäglichen Verkehr) gings dann weiter nach Tägerwilen zum zweiten Kontrollpunkt. Der Blick auf den See entschädigte für die Streckenführung in der Schweiz. Viel Verkehr, da wohl einige Baustellen zu Umleitungen des motorisierten Verkehrs führten. Die „Radwegebenutzungspflicht“ der Veranstalter auf Druck der Genehmigungsbehörden ist zwar grundsätzlich ok, aber wenn man halt für ein paar Meter auf einen linksseitigen Radweg raus muss um dann später wieder durch fließenden Verkehr auf die rechte Spur zu kommen, ist das dann doch etwas nervig. Vermutlich wird man bei den meisten Radsportveranstaltungen in der Zukunft genau mit diesen Vorgaben leben müssen. Trotzdem war wir gut unterwegs, manchmal in einer Gruppe, manchmal ohne. In Tägerwilen dann deutlich mehr Betrieb an der Labe/Kontrolle, da hier die Bronzerunde dazu kam und die Silberrunde direkt über den See führte. Wir hatten uns für die Goldstrecke mit 220 km entschieden, also weiter Richtung Norden. Hier führte dann die Strecke im Gegensatz zu den Vorjahren etwas sehr verwinkelt auf engen Sträßchen zur Kontrolle nach Stein am Rhein. Erstaunlicherweise einiges an Gegenverkehr auf der Passage, viele Tourenradler und natürlich die unvermeidlichen Mofafahrer. Manche sichtlich erstaunt, dass ihnen Horden von Rennradlern entgegenkamen. Im netten Stein kurze Verpflegung und weiter in Richtung Konstanz und zur Überfahrt mit der Fähre nach Meersburg. Diese Passage zieht sich dann doch ganz schön und weist auch einige Höhenmeter auf. Tempo war hier recht zügig. Punktlandung bei der Ankunft auf der Fähre. Rennradler wurden hier bevorzugt behandelt, sehr schön! Pierre stoppte hier seine Aufzeichnung, deshalb hatten wir im Ziel natürlich unterschiedliche KM und unterschiedlich Fahrzeit aufm Tacho. Nach knapp 20 Minuten Überfahrt runter von der Fähre und rein in einen kurzen, richtig steilen Abschnitt zur letzten Labe für uns oberhalb von Meersburg. Auch hier ordentlich kupiert auf die letzten gut 50 Kilometer ins Ziel nach Kressbronn. Hier zum Teil wieder sehr schöne Abschnitte auf Nebenstraßen ohne nennenswerten Verkehr mit zum Teil ordentlichem Speed. Aufgrund der Länge der Gesamtstrecke, den verschiedenen Startorten und dem großen Zeitfenster für den Start war auf der ganzen Distanz nur punktuell etwas Betrieb. Immer wieder mal kleinere Gruppen, aber oft nur zu zweit oder mit ein paar anderen. Laut Presse waren an dem Tag 5000 Starter aktiv (in den Gründerjahren des Radmarathons zum Teil über 10.000, was wiederum dazu führte, dass die Behörden hier eine Reduzierung anordneten)!
Letztendlich kamen Pierre und ich nach minimal über 8 Stunden Netto-Fahrzeit wieder in Kressbronn an. Sonne pur den ganzen Tag und am Nachmittag dann durchaus Temperaturen deutlich über 25-27 Grad. Kein Defekt und sturzfrei. Überhaupt haben wir auf der ganzen Strecke nur zwei Stürze gesehen. 20 Kilometer vor dem Ziel dann allerdings für mich persönlich nochmal ein kurzer, aber heftiger Aufreger. Aus einer Seitenstraße donnerten zwei Buben (einer beim anderen auf dem Lenker sitzend) ohne nach Links oder Rechts zu schauen auf die Hauptstraße. Wow, da hätte nicht viel gefehlt und es hätte übelst geknallt. Dem einen fällt noch sein Skateboard aus der Hand, dass dann zusätzlich noch unkontrolliert über die Straße gescheppert ist. Gerade nochmal gut gegangen, puh.
Alles in allem schöne Veranstaltung, gut beschildert, ordentliche Laben. Startgebühr schon etwas hoch, zumal es ja irgendwie kein Marathon (obwohl so bezeichnet), sondern eher eine RTF ist (also eine Radtouren- oder Radtouristikfahrt – nicht eine Renntrainingsfahrt). Final waren dann 220 km und gut 1700 Höhenmeter auf dem Garmin, nicht ganz schlecht für eine Samstagsausfahrt…..
Am Samstag, 9. September findet wieder der Bodensee-Radmarathon statt. Interessante Veranstaltung mit der Möglichkeit, an verschiedenen Orten in die Strecke einzusteigen. Biketeam war schon zweimal am Start, jeweils auf der 220 KM Distanz. Die Strecke hat nix mit dem Bodensee-Radweg zu tun, der speziell an den Wochenenden oder an Feiertagen (…und Ferienzeiten, und schönem Wetter usw.) kaum mehr befahrbar ist, da sich hier ganze Legionen von EBikern tummeln und der Weg zusätzlich auch noch von Spaziergängern frequentiert wird. Der Marathon wird über relativ ruhige Nebenstrecken geführt, wobei die Durchfahrt von Bregenz und die Benutzungspflicht der (oft linksseitigen) Radwege in der Schweiz nicht so ganz prickelnd sind. Letztes Jahr war die Beschilderung punktuell etwas sehr verbesserungsfähig und der vom Veranstalter zur Verfügung gestellte Komoot-Track stimmte nun auch wieder nicht mit der Beschilderung überein. Möglicherweise lag es an der Veranstaltungspause während der Corona-Jahre. Trotzdem schöne Veranstaltung, viele Mitradler, tolles Panorama.
Natürlich muss man die 220 KM auch erstmal durchdrücken, das ist nicht zu unterschätzen. Stetes Auf&Ab – gerade auf den letzten 60-80 Kilometern. Die Strecke ändert sich jedes Jahr etwas. Mussten wir 2016 knapp 1400 Höhenmeter abspulen, waren es letztes Jahr 1800! Da heißt es, auch ohne Zeitnahme und Ranking, sich die Strecke doch etwas einzuteilen und vor allem alle Laben anzufahren, die an der Strecke liegen. Nachmeldung vor Ort gegen Gebühr problemlos möglich. Mal schauen, ob wir wieder ein paar Mitfahrer vom Biketeam dazu interessieren können.
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