Was für ein Tag! Tagelang Sonne pur im Allgäu und ausgerechnet zur 1. Etappe der Tourtransalp öffnete der Himmel seine Schleusen! Und wie! Es hat geschüttet wie aus Kübeln. Es kostet echt einiges an Überwindung, da in den Startblock einzufahren. Aber egal – was an die 1000 andere Rennradfahrer können, können wir auch! Logisch, dass das Biketeam mit einer ordentlichen Truppe am Start stand. Anita, Daniela, Sepp, Alex, Joachim, Christian und Helmut hatten sich für die sogenannte „Schnupperetappe“ von Sonthofen nach Imst angemeldet. 70 Kilometer der insgesamt 135 gingen ja sozusagen über unser Territorium. Die Sulzberger Staig und die Ellegghöhe bestens bekannt, ebenso das ordentlich kupierte Gelände im südlichen Oberallgäu.
Nachdem man ohnehin schon klatschnass gestartet war, war der Rest reine Kopfsache. Der Regen war erfreulicherweise warm, Wind hielt sich bis auf das Tannheimer Tal in Grenzen. Nässe von Unten, von Oben, vom Vordermann. Sicht mit Brille schlecht, Sicht ohne Brille schlecht. Was blieb – Kurbeln. Einfach Kurbeln. Es wurde erfreulicherweise sehr diszipliniert gefahren, die Stimmung an der Strecke war toll. Trotz des Sauwetters Stimmungsnester in den kleinen Ortschaften, freundliche Zurufe, Schellen, Rasseln. Toll! Auch die völlig durchgeweichten Streckenposten (ganz Klasse, wie die Strecke im Oberallgäu gesichert war) hatten für uns freundliche Wort parat und feuerten uns an. Der Stop an der Verpflegung am Oberjoch war wie ein Aufenthalt unter einer Schwallbrause. Trinken musste man nicht viel, einfach den Mund aufmachen. Die Fahrt durchs Tannheim war dann nicht sooo toll. Windig, kühler. Die meisten von uns haben sich wirklich auf das Hahntennjoch gefreut. Erstens wegen des rustikalen Anstieges, bei dem man schnell wieder auf Betriebstemperatur kam, zweitens im Wissen, dass die Zeitnahme oben am Joch platziert war.
Alex und Joachim waren schnell auf und davon. Wir anderen waren bereits zu Beginn im Langstreckenmodus. Zügig fahren, nicht überpacen, Anstiege einteilen. Parole war umsichtig fahren. Unser Heimvortel zeigte sich dann recht schnell – bereits an den ersten Anstiegen wurde das Feld aufgerollt. Am Hahntennjoch haben wir dann Dutzende von Rennradfahrern überholt. Alex und Joachim fuhren eh in einer anderen Liga, Daniela und Anita (Anita trotz Stopps an den Laben) pulverisierten viele Konkurrentinnen am Hahntennjoch. Christian, Sepp und Helmut beugten sich der Teamorder und ließen diverse Sprüche und Tipps an die verunsicherte männliche Konkurrenz ab, was dazu führte, das auch diese demoralisiert verschüchtert unseren blau-schwarzen Trikots nachblickte. Autogrammwünsche ließen sich leider nicht erfüllen, dazu war der Regen zu stark. Die Abfahrt nach Imst war dann als Betriebsausflug zu werten.
Wir haben dann wohlwollend und auch etwas erstaunt zur Kenntnis genommen, dass die Sonne nach erfolgter Zieldurchfahrt doch noch ein mildes Licht auf die Expo-Area scheinen ließ. Bereits nach dem 2. Kaffee und diversen Regenerationsgetränken mit Schaumbildung kamen sie wieder, die unvermeidlichen Statements. War doch nicht schlimm, dass bisschen Regen, daheim wärs ja auch langweilig gewesen usw..
Ein denkwürdiger Tag mit einer tollen Truppe! Die Radsportgeschichte wurde um ein weiteres Kapitel ergänzt!
Daniela 5.18, Anita 5.21 (trotz 3 Stopps!), Joachim 4.48 (!!), Alex 4.56, Helmut 5.22, Christian 5.30, Sepp 5.50.