46 Stunden 26 Minuten netto im Sattel – 808,37 Kilometer – 18.733 Höhenmeter

                                                              Helmut, Werner, Anita, Sepp  – Westalpen-Team 2018

Tag 1 Vinadio – Isola (118 KM/2770 HM – 6.20 im Sattel) Colle della Maddalena – Cole de Larch – Cole de la Bonnette – Isola. 

Nach gut 7,5 Stunden Anfahrt aus dem Allgäu Frühstück am Bus und Einstieg in die 1. Etappe. Schöner langer Anstieg und Grenzüberquerung Frankreich. Tolle Abfahrt, tolles Panorama. Erster Pitstop mit Kaffee in Frankreich. Geniales Wetter. Cole de la Bonnette lange Auffahrt bei durchschnittlich knapp 7% (maximal 9%). Leider rauschen wir mitten in eine Oldtimer-Rallye rein die unfassbarer Weise mitten durch ein Naturschutzgebiet führt. Hochalpine Szenerie, Umrund des Gipfels leider nicht möglich, da noch Wintersperre. Rauschende Abfahrt runter nach Isola.

Grenzüberfahrt am Cole de Larch

erster Pass abgehakt

  

Tag 2 Isola – Isola 2000 – Vinadio (41,5 KM/1498 HM – 2.50 im Sattel) Cole de Lombarde

 

Frühmorgens Auffahrt ab Isola hoch zum Retorten-Skiort Isola 2000. Tolle und nahezu verkehrsfreie Auffahrt. Spannend dann der Cole de Lombarde, der uns wieder auf 2350 Meter hoch führt. Monsterabfahrt zurück an den Parkplatz, wo unser Bus deponiert ist. Mittag am Bus, Transfer in Richtung Norden nach Lanslebourg, dass  wir in den nächsten Tagen mehrfach anfahren.

 

 

 

 

 Tag 3 Lanslebourg – Alp de Huez (139 KM/3250 HM – 7.15 im Sattel) Cole de la Croix de Fer – Cole de Glandon – Alpe de Huez

Hammer-Etappe! Lange Abfahrt von Lanslebourg nach St. Jean de Maurienne und langer Anstieg zum Cole de la Croix de Fer mit einer wunderschönen Auffahrt und spektakulärem Panorama auf der Passhöhe. Hier jede Menge Rennradler. Traumabfahrt über der Cole de Glandon nach Le Bourg de Osians und nach Cappucino bei brütender Hitze 13 Kilometer bei durchweg moderater Steigung (nur kurze Passagen mit 13%) hoch zur Alpe de Huez. Hier noch verblichene Schriftzüge alter Tour-de-France-Schlachten auf dem Teer. Gänsehaut pur.

Cole de la Croix de Fer

Alpe de Huez

Cole de la Croix

Pass der Legenden

 

 

 

 

 

 

 

 

 Tag 4  Alpe de Huez – Lanslebourg (130 Kilometer/2900 Höhenmeter, 7 Stunden im Sattel)

Sagenhafte Abfahrt über den Cole de Sarenne und langer Anstieg auf de Cole de Lautaret. Auf Passhöhe bereits der Galibier zu sehen. Dutzende von Rennradfahrern. Auch hier durchweg moderater Anstieg. Großes Kino auf der Passhöhe und rauschende Abfahrt ins Tal. Kurzer Gegenanstieg auf den Col de Telegraph und kilometerlange Abfahrt ins Tal. Mit starkem Rückenwind gut 25 Kilometer entlang der Autobahn zurück nach Lanslebourg.

 

Galibier

Galibier

Cole de Sarenne

Cole de Sarenne

 

 

 

 

 

 

 

 Tag 5: Lanslebourg – Pont Cavanase (165 KM/2400 HM/7.35 im Sattel) Colle de Mont Cenis, Colle de Lys

Am frühen Morgen Auffahrt auf den Colle de Mont Cenis (da sind Hannibal und Napelon schon drüber, jetzt halt wir) und Abfahrt XL nach Susa und weiter bis zum Colle de Lys. Was für ein toller Pass. Kilometerlange Auffahrt und spektakuläre Abfahrt (war 2018 Etappe Giro!). Dann bei brütender Hitze weite Schleife nach Pont Cavanese.

Colle de Mont Cenis

Mont Cenis

Colle de Lys

Labestation

 

 

 

 

 

 

 Tag 6 Pont Canavese – St. Didier (104 KM/2600 HM, 7.40 auf dem Bock) Grand Paradiso, Colle del Nivolet

Obwohl die Tour an sich schon mehr als genial war, die Fahrt über den Colle del Nivolet und ins Grand Paradiso war einer der absoluten Höhepunkt. Einer der schönsten Pässe, der mit dem Renner gefahren werden kann. Ganz großes Kino! Spektakulärer Passaufbau, unfassbares Panorama. Fahrt durch meterhohe Schneewände links und rechts. Unglaublich – und trotzdem einfach fahrbar. Moderate Steigung mit toll angelegten Serpentinen, Blick weit in das Grand Paradiso. Leider endet der Asphalt dann auf der Passhöhe. Dank unseres Super-Guides Werner haben wir den Anschluss an das nächste Teerstück per Trage/Schiebepassage bewältigt. Die im Vorfeld erwarteten Schneefelder waren schon deutlich reduziert. Gold wert war der Tipp von Werner und Sepp, statt der Rennrad-Pedale Bikepedale zu montieren und folglich Bikeschuhe zu tragen. Das hatte auf der ganzen Tour immense Vorteile, egal ob beim Einkehren oder beim Shoppen. Die Schiebe/Tragepassage führte durch bzw. über zum Teil hochalpines Gelände und dauerte fast 2,5 Stunden. Belohnt wurden wir dann mit einer langen und beeindruckenden Abfahrt in Richtung Aosta. Im Tal erwarteten uns 35 Grad. Am späten Nachmittag errreichten wir unser vorletztes Ziel, St. Didier.

 

Colle de Nivolet

auf der Passhöhe

Abfahrt ins Grand Paradiso

auch Renner können getragen/geschoben werden

 

 

 

 

 

 

Tag 7 St. Didier – Lanslebourg (110 KM/3300 HM/6.45 im Sattel) Petite St. Bernard – Col de Iseran – Colle de la Madeleine

Das große Finale. Nach tollem Hotel in St. Didier Auffahrt über den Petite St. Bernard und rüber nach Val Disere. Zum Schlusstag nochmal ordentlich über 3300 Höhenmeter klopfen. Bis auf den Verkehr vor dem Retorten-Ski-Ort dann aber alles halb so wild. Der Iseran zeigte sich unerwartet locker zu fahren. Zwar lang (13 Kilometer) und hoch (Passschild steht auf 2770 Meter), aber durchschnittlich gerade mal zwischen 4,5 und 9 Prozent. Einfaches Spinning war angesagt. Hilfreich die KM-Schilder, die Höhenmeter, Distanz und Steigungsprozente exakt angaben. Kurze Aufregung, weil auf der Passhöhe die Strecke nicht freigegeben war. Grund war ein Hangrutsch, der sich kurz vorher ereignet haben muss. Erstaunlicherweise südseitig noch weit mehr Schnee als von Norden her. Ewig lange Talabfahrt mit unfassbaren Blicken auf die 3-4000er in der Umgebung. Am Colle de Madeleine, der sich uns nochmal entgegenstellte, heftiger und böiger Gegenwind. Dann entspanntes Runterrollen nach Lanslebourg zum dort deponierten Bus. Kurze Katzenwäsche, Kaffee und Crepes in der Wirtschaft und dann doch etwas ausgelaugt heim ins Allgäu.

Was bleibt, sind unbezahlbare Erinnerungen an eine ganz, ganz tolle Ausfahrt mit einem supertollen Team. Kein einziger Defekt, kein Sturz. Solide Gruppenarbeit in der Ebene, zuverlässiges Warten an Abzweigen oder auf den Passhöhen und jede, jede Menge Gaudi. Es hat riesig Spaß gemacht! 7 Tage Sonne pur, gute bis sehr gute Unterkünfte, gutes Futter und Rennradfahren pur.

Zielankunft Iseran

der höchste mit dem Renner zu befahrende Alpenpass

Beeindruckend

meterhohe Schneewände